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Perfekt gebräunt dank Kamera und künstlicher Intelligenz im Backofen

Perfekt gebräunt dank Kamera und künstlicher Intelligenz im Backofen

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten

Egal ob dunkel oder zart gebräunt, unsere neuen Backöfen mit integrierter Kamera und künstlicher Intelligenz bereiten Pizza, Lasagne und Brötchen ganz nach Geschmack zu. Projektleiter Maximilian Wild und Product Owner Hans-Martin Eiter, die am Backofen mit künstlicher Intelligenz arbeiten berichten im Interview, welche Technologien dahinterstecken und wie sie funktionieren.

Beim Backen, Braten und Grillen gehört der Aroma-Faktor „Bräunung“ einfach dazu. Ob ein Gericht besonders dunkel oder nur zart gebräunt sein soll, entscheidet dabei der persönliche Geschmack. Um diesen persönlichen Vorlieben im Backofen gerecht zu werden, blieb Konsument:innen in der Vergangenheit oft nichts anderes übrig, als ihr Gericht kontinuierlich zu beobachten und im richtigen Moment aus dem Ofen zu entnehmen. Die neuen Backofenserien der BSH bereiten Pizza, Lasagne und Brötchen dank integrierter Kamera und künstlicher Intelligenz jetzt ganz automatisch nach Geschmack zu. Konsument:innen wählen einfach den gewünschten Bräunungsgrad auf einer Skala von eins bis fünf aus und das Backofenprogramm schaltet sich von selbst ab, wenn das Gericht fertig ist. Projektleiter Maximilian Wild und Product Owner Hans-Martin Eiter, die am Backofen mit künstlicher Intelligenz arbeiten berichten im folgenden Interview, welche Technologien dahinterstecken und wie sie funktionieren.

Maximilian, du hast zusammen mit deinem Team eine Kamera im Ofen integriert. Was ist das Besondere an der Kameralösung?

Maximilian Wild: Wir sind zwar nicht der erste Hausgerätehersteller mit einer Kamera im Ofen, aber unsere Lösung ist im Marktvergleich wirklich einzigartig: Wir bieten zum einen eine sehr hohe Bildqualität und decken zudem alle Heizarten ab. Die Kamera funktioniert also auch in Kombination mit integrierter Mikrowelle, Dampf und Pyrolyse – sozusagen unter extremen Bedingungen. 

 

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Die Kamera befindet sich oben links im Backrohr.

 

Das klingt nach jeder Menge technischer Herausforderungen! Was war die Größte davon und wie habt ihr sie gelöst?

Max: Die größte Herausforderung war die Kühlung der Kamera. Die verträgt nämlich maximal 85° Celsius und bei der Pyrolyse wird der Ofen auf bis zu 500 °Celsius aufgeheizt. Damit die Kamera trotzdem ausreichend gekühlt wird und einwandfrei funktioniert, nutzen wir einen passiven Kühlluftstrom, der vom Kühlluftmotor des Ofens erzeugt wird. Da der Ofen aufgrund hoher Temperaturen seit jeher gekühlt werden muss, konnten wir den bestehenden Motor nutzen. Die dünne Gehäuseschicht, in der sich die Kühlluft zur Kamera bewegt, gab es vorher allerdings noch nicht. Dieses Kühlluftsystem haben wir komplett neu entwickelt. Es war eine hohe Kunst, dieses System um das Gerät herum zu bauen und es gleichzeitig mit Mikrowelle und Dampfbetrieb unter einen Hut zu bringen, aber wir haben es gemeistert!

Und wie sieht es mit Feuchtigkeit und Dampf aus?

Max: Wie bereits erwähnt ist das ebenfalls eine große Herausforderung. Die Kamera befindet sich oben links im Backrohr und damit an einer der heißesten Stellen im Gerät. Daher beschlägt die Kamera zum Glück nur kurz, weil der Dampf an kühleren Stellen kondensiert. Ein Problem wäre es, wenn Feuchtigkeit eindringt. Deswegen haben wir die Kamera mit Hilfe unzähliger Iterationsschleifen und Dauerversuchen in Zusammenarbeit mit dem Dauerversuchslabor mit einer speziellen Kombinationsdichtung aus Grafit und Messing ausgestattet. Damit bleibt sie dicht und behält die Gerichte im Garraum optimal im Blick. 

Die Kamera ist die erste Voraussetzung für perfekte Bräunungsergebnisse. Hans-Martin, woher weiß die Kamera denn, wann das Ergebnis passt?

Hans-Martin Eiter: Hier kommen Software und künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Nehmen wir zum Beispiel eine Pizza. Die Konsument:innen wählen über die Home Connect App oder direkt auf dem Display des Ofens auf einer fünfstufigen Skala das gewünschte Bräunungsergebnis aus. Nach dem Start des Backprogramms überwacht die Kamera die Pizza kontinuierlich und macht alle zehn Sekunden ein Foto. Wir haben einen Software-Algorithmus entwickelt, um jedem Bild in der Serie einen Bräunungsgrad zuzuordnen. Dank dieser künstlichen Intelligenz weiß der Ofen, wann der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist und schaltet automatisch ab. Das funktioniert für eine breite Palette hausgemachter und fertiger Pizzen mit verschiedenen Belägen und Teigen, Brötchen und Lasagne – und deckt damit Hunderte von Varianten ab.

 

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Die Konsument:innen wählen über die Home Connect App oder direkt auf dem Display des Ofens auf einer fünfstufigen Skala das gewünschte Bräunungsergebnis aus.

 

Wow, das sind eine ganze Menge! Wie habt ihr der künstlichen Intelligenz das beigebracht? 

Hans-Martin: Wie der Mensch lernt das System aus Erfahrung und muss während des Backvorgangs viele Bilder von Lebensmitteln ‚sehen‘. Deshalb haben wir zusammen mit unseren Entwicklungsexpertinnen und -experten für Backanwendungen in Traunreut tausende Bilder vom Backvorgang verschiedenster Lebensmittel aufgenommen und den Bräunungsgrad auf diesen Bildern bewertet. Wir haben dem KI-System dabei nicht nur die gängigsten Lasagne-Gerichte, Pizzen und Brötchen ‚gezeigt‘, sondern auch ein breites Spektrum an Zutaten und Formen – von Spargelpizza bis hin zu Brezeln oder Tiefkühl-Lasagne. Da die KI diese breite Palette von Trainingsdaten kennt, kann sie selbst bei den unterschiedlichsten Pizzabelägen und Teigen den passenden Bräunungsgrad identifizieren. So können Konsument:innen ihre Gerichte ohne ständige Sichtkontrolle, immer genau dann aus dem Ofen nehmen, wenn sie ausreichend gebräunt sind. Noch ein cooler Mehrwert für die Foodies unter unseren Konsument:innen: Sie können die hochauflösenden Fotos aus dem Ofen direkt mit anderen teilen und ihnen Appetit machen!

 

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So könnte die Lasagne in den unterschiedlichen Bräunungsstufen aussehen.

 

Und wie geht es weiter?

Hans-Martin: Nun, erst einmal haben wir das neue Feature im Juni auf der EuroCucina und Anfang September 2022 zur IFA in Berlin vorgestellt. Es ist ab Januar 2023 in den vernetzten Öfen der Bosch accent line und Siemens studioLine erhältlich. Ich bin wirklich gespannt, ob unsere Konsument:innen damit genauso zufrieden sein werden, wie die vielen Testnutzer:innen, die das Feature schon vorab intensiv erproben durften. Selbstverständlich werden wir in der Zwischenzeit weiterarbeiten, und weitere KI-basierte Funktionen für die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Konsument:innen entwickeln. Ähnlich wie beim autonomen Fahren im Auto stehen wir bisher nur am Anfang des Weges hin zur sensorgestützten Kochautomatisierung. 

 

 
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Siemens studioLine Backofen-Range

 

 

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Premium-Backofen-Range der Serie 8 von Bosch

 

 

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